Berlin ist eine Stadt voller Geschichte, aber die meisten Touristen sehen nur die bekannten Sehenswürdigkeiten. Als Berliner Reiseführer mit über 15 Jahren Erfahrung zeigen wir Ihnen heute Orte, die selbst viele Berliner nicht kennen – Orte, die die wahre Geschichte der Stadt erzählen.
Der Anhalter Bahnhof: Tor zur Welt
Heute steht nur noch die imposante Ruine des Anhalter Bahnhofs in Kreuzberg, aber einst war dies einer der wichtigsten Bahnhöfe Europas. Von hier fuhren die Orient-Express-Züge nach Istanbul, und Kaiser Wilhelm II empfing seine Staatsgäste am roten Teppich des Bahnhofs.
Was Sie dort finden
Die verbliebene Fassade ist ein eindrucksvolles Denkmal der Zerstörung und des Wiederaufbaus. Ein kleines Museum im angrenzenden Park erzählt die Geschichte des Bahnhofs und seiner Bedeutung für Berlin. Besonders bei Sonnenuntergang bietet die Ruine eine melancholische Schönheit.
Das Bayerische Viertel: Spuren des jüdischen Lebens
Zwischen Nollendorfplatz und Viktoria-Luise-Platz erstreckt sich das Bayerische Viertel, einst Zentrum des jüdischen Lebens in Berlin. Hier lebten berühmte Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Fritz Stern.
Die Schilder der Erinnerung
An 80 Straßenlaternen hängen Schilder, die an die antisemitischen Gesetze der Nazis erinnern. Jedes Schild zeigt ein Verbot oder eine Diskriminierung, der Juden ausgesetzt waren. Ein bedrückender, aber wichtiger Rundgang durch die dunkle Geschichte Berlins.
Der Flughafen Tempelhof: Mehr als nur ein Flughafen
Das imposante Gebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof war einst Schauplatz der Berliner Luftbrücke und Symbol der geteilten Stadt. Heute können Sie das riesige Gebäude bei Führungen erkunden.
Geheimnisse unter der Erde
Unter dem Flughafen erstreckt sich ein weitläufiges Bunkersystem aus der NS-Zeit. Bei speziellen Führungen können Sie diese unterirdische Welt erkunden und erfahren, wie hier während des Krieges Zwangsarbeiter Flugzeuge produzierten.
Die Hinterhöfe von Hackescher Markt
Während die Hackeschen Höfe von Touristen überlaufen sind, verbergen sich in den umliegenden Straßen authentische Berliner Hinterhöfe mit jahrhundertealter Geschichte.
Der Haus Schwarzenberg
In der Rosenthaler Straße 39 finden Sie den letzten unrestaurierten Hinterhof der Gegend. Hier befinden sich kleine Museen, alternative Kunst und das Café Cinema – ein Stück authentisches Berlin abseits des Kommerzes.
Die Unterwelten Berlins
Berlin hat mehr Geschichte unter der Erde als über der Erde. Neben den bekannten Bunkertouren gibt es versteckte Gewölbe und vergessene Tunnel.
Der Weinhandlung Lutter & Wegner Keller
Unter dem Gendarmenmarkt befinden sich die historischen Weinkeller von Lutter & Wegner aus dem 19. Jahrhundert. Bei besonderen Anlässen können diese besichtigt werden – ein Geheimtipp für Weinliebhaber und Geschichtsinteressierte.
Das Pfefferberg-Gelände
In Prenzlauer Berg versteckt sich auf einem ehemaligen Brauereigelände ein Stück Berliner Industriegeschichte. Das Gelände wird heute kulturell genutzt, aber die alten Brauereigebäude erzählen noch immer ihre Geschichte.
Von der Brauerei zum Kulturzentrum
Die Pfefferbrauerei war einst eine der größten Brauereien Berlins. Heute finden Sie hier Theater, Konzerte und ein authentisches Restaurant in den alten Brauereigewölben. Der Biergarten ist ein Geheimtipp für laue Sommerabende.
Die Beelitz-Heilstätten: Vergessene Medizingeschichte
Etwa eine Stunde von Berlin entfernt liegen die verlassenen Beelitz-Heilstätten, einst die modernste Lungenheilanstalt Europas. Hier wurde auch Adolf Hitler nach seiner Verwundung im Ersten Weltkrieg behandelt.
Führungen durch die Ruinen
Geführte Touren durch die teilweise verfallenen Gebäude bieten einen faszinierenden Einblick in die Medizingeschichte des 20. Jahrhunderts. Ein Baumkronenpfad führt über das Gelände und bietet spektakuläre Ausblicke.
Geheimtipps für Geschichtsliebhaber
Der Invalidenfriedhof
Einer der ältesten Friedhöfe Berlins, auf dem viele berühmte Militärs und Politiker begraben sind. Besonders interessant sind die Gräber der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.
Das Lapidarium
In einer ehemaligen Pumpstation sind Originalskulpturen und -reliefs von zerstörten Berliner Gebäuden ausgestellt. Ein Museum für Architekturliebhaber und alle, die das alte Berlin kennenlernen möchten.
Die Zitadelle Spandau
Europas besterhaltene Renaissance-Festung beherbergt nicht nur Museen, sondern auch eine der größten Fledermauskolonien Europas. Im Winter können Sie hier Führungen zu den überwinternden Fledermäusen machen.
Praktische Hinweise für Ihre Erkundungstour
Beste Reisezeit
Viele der versteckten Orte sind wetterunabhängig zugänglich. Für Außenbesichtigungen eignen sich besonders Frühjahr und Herbst, wenn das Licht die historischen Gebäude besonders schön in Szene setzt.
Anmeldungen und Führungen
Einige Orte erfordern Voranmeldungen oder sind nur bei Führungen zugänglich. Wir von Outplbaldi organisieren gerne spezielle Touren zu diesen versteckten Orten und haben Zugang zu Bereichen, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind.
Respekt vor der Geschichte
Viele dieser Orte sind Gedenkstätten oder haben eine schwere historische Vergangenheit. Verhalten Sie sich respektvoll und beachten Sie Fotografierverbote.
Unsere Spezialtouren
Outplbaldi bietet exklusive Touren zu Berlins versteckten historischen Orten. Unsere erfahrenen Guides haben oft Zugang zu Bereichen, die der Öffentlichkeit normalerweise verschlossen sind. Kontaktieren Sie uns für eine maßgeschneiderte Geschichtstour abseits der ausgetretenen Pfade.
Berlin hat unendlich viele Geschichten zu erzählen – man muss nur wissen, wo man suchen muss.